Nikosia verbindet auf besondere Weise die Kulturen des Orients und des Okzidents und beeindruckt durch seine Gegensätze. Schon vor unserer Reise war klar, dass wir diese einzigartige Hauptstadt bei einem Tagesausflug erkunden wollten. Unser Abenteuer begann auf der griechischen Seite, wo wir die ersten Sehenswürdigkeiten entdeckten. Danach überquerten wir die Grenze, um auch die Highlights der türkischen Seite zu erleben.
In diesem Artikel stellen wir dir neun beeindruckende Orte vor und teilen drei wertvolle Tipps, die deinen Besuch noch unvergesslicher machen.
Inhalt Nikosia Zypern
Anreise und Parken nahe der Altstadt: Parkplatzsuche an der Stadtmauer
Unser Tagesausflug führte uns in die historische Altstadt von Nikosia. Diese befindet sich innerhalb der alten Stadtmauern. Die moderne Stadt hat sich längst über die Mauern hinaus ausgedehnt. Trotzdem wollten wir uns auf das Herzstück der Altstadt konzentrieren, um einen guten Überblick zu gewinnen.
Wir reisten mit unserem Mietwagen* von Ayia Napa an. Die Parkplatzsuche war anfangs schwierig. Schließlich parkten wir das Auto etwas abseits. Direkt an der Stadtmauer gibt es jedoch viele Parkplätze, die wir übersehen hatten. Dadurch mussten wir einen längeren Fußweg in Kauf nehmen. Dabei sammelten wir aber bereits erste Eindrücke von der Stadt.
Nikosia Sehenswürdigkeiten: Die Highlights auf beiden Seiten der Stadt
Laiki Geitonia: Ein Spaziergang durch das schöne Altstadtviertel
Unser erster Halt führte uns in das charmante Viertel Laiki Geitonia auf der griechischen Seite von Nikosia. Dort schlenderten wir durch enge Gassen, die von kleinen, einladenden Geschäften gesäumt waren. Da unser Besuch auf einen ruhigen Mittwoch fiel, konnten wir die besondere Atmosphäre dieses Viertels in aller Ruhe genießen.
Ledra Street und der Grenzübergang Nikosia: Vom griechischen in den türkischen Teil
Unser zweites Highlight war die bekannte Ledra Street, die zentrale Einkaufsstraße und Fußgängerzone der Altstadt. Hier reiht sich ein Geschäft an das nächste, und die Atmosphäre lädt zum Bummeln ein. Nicht weit entfernt befindet sich der Ledra Street Crossing Point, ein Grenzübergang mitten in der Stadt.
Wir hatten zunächst erwartet, dass die politische Lage dort für strenge Kontrollen und viele Soldaten sorgen würde. Stattdessen überraschte uns die entspannte Atmosphäre. Die Grenzüberquerung zu Fuß verlief schnell und unkompliziert. Nach einer kurzen Passkontrolle auf beiden Seiten setzten wir unsere Erkundung auf der türkischen Seite der Stadt fort.
Die Karawanserei Büyük Han: Orientalischer Flair im Herzen Nikosias
Kaum hatten wir die türkische Seite erreicht, spürten wir sofort den lebhafteren, orientalischen Flair. Direkt an der Grenze wurden wir freundlich auf Baklava und Restaurants aufmerksam gemacht.
Unser drittes Highlight war die berühmte Karawanserei Büyük Han. Diese beeindruckende Sehenswürdigkeit erinnerte uns an einen kleinen orientalischen Marktplatz. In den umliegenden Läden entdeckten wir Handwerkskunst und Souvenirs, während wir uns im Zentrum ein köstliches Mittagessen gönnten. Offiziell wird hier mit Lira bezahlt, doch Kartenzahlung ist fast überall möglich. Für uns war die Karawanserei Büyük Han der beeindruckendste Ort in ganz Nikosia.
Markthalle Bandabuliya: Ein unerwartet ruhiger Marktbesuch in Nikosia
Nur wenige Schritte von der Karawanserei Büyük Han entfernt fanden wir unser viertes Highlight: die Markthalle Bandabuliya. An diesem Tag überraschte uns jedoch die unerwartete Leere des Marktes. Normalerweise strahlen solche Orte Lebendigkeit und Energie aus, doch hier herrschte eine ungewöhnliche Ruhe. Dieser Kontrast zu unseren bisherigen Markterfahrungen in anderen Ländern machte den Besuch besonders bemerkenswert.
Selimiye-Moschee: Vom gotischen Bauwerk zur eindrucksvollen Moschee
Die Selimiye-Moschee gilt als die bedeutendste Sehenswürdigkeit auf der türkischen Seite von Nikosia. Ursprünglich war sie eine Kathedrale, bevor sie zur Moschee umgewandelt wurde. Während unseres Besuchs wurde sie gerade restauriert, weshalb wir sie nur von außen betrachten konnten. Dennoch beeindruckte uns die Architektur dieses historischen Bauwerks. Es ist ein absolutes Highlight, das du dir nicht entgehen lassen solltest.
Shacolas Tower: Atemberaubende Aussicht über Nikosia und ein symbolträchtiger Moment
Die nächste Sehenswürdigkeit führte uns zurück auf die griechische Seite von Nikosia. Wir überquerten erneut die Grenze, um den Shacolas Tower zu besuchen. In der elften Etage bot sich uns ein großartiger Panoramablick über die gesamte Stadt. Besonders beeindruckend waren die riesigen türkischen Flaggen, die auf den Berghängen der anderen Seite deutlich sichtbar waren. Dieser Anblick war nicht nur symbolträchtig, sondern auch sehr eindrucksvoll.
Im Inneren des Towers kannst du einen Film über die Geschichte der Stadt sehen. Ein praktischer Tipp: Öffne die Fenster, um einen klaren und ungetönten Blick auf die Umgebung zu genießen.
Famagusta Gate, Erzbischofspalast und Agios Ioannis: Historische Highlights im Südosten Nikosias
Die letzten drei Sehenswürdigkeiten befinden sich im südöstlichen Teil der Altstadt auf der griechischen Seite. Unser Rundgang begann am Famagusta Gate, einem historischen Stadttor, das Teil der historischen Stadtmauer ist. Von dort aus gingen wir weiter zum Erzbischofspalast und schließlich zur Kathedrale Agios Ioannis, deren Innenraum mit faszinierenden Fresken geschmückt ist.
Unsere 3 Tipps für deinen Besuch in Nikosia
Tipp 1: Besuche einen Barbier auf der türkischen Seite
Ein Besuch bei einem Barbier auf der türkischen Seite ist ein einmaliges Erlebnis. Joshua ließ sich nicht nur die Haare schneiden, sondern auch eine traditionelle Rasur machen. Dazu gehörte die türkische Methode, Ohrhaare mit Feuer zu entfernen. Vor dem Salon spielten die Leute Backgammon, was die authentische Atmosphäre noch unterstrich.
Die Frisur war wirklich gelungen, und der Preis war überraschend günstig. Für uns stand der Spaß im Vordergrund, doch wenn du eine neue Frisur brauchst, findest du hier sicherlich ein passendes Angebot.
Tipp 2: Probiere kreatives Baklava auf der türkischen Seite von Nikosia
Direkt nach der Grenzüberquerung wirst du von Baklava-Verkäufern freundlich angesprochen. Wenn du Süßes magst, solltest du unbedingt einige Stücke probieren. Die Sorten sind oft kreativ und überraschen mit ungewöhnlichen Geschmacksrichtungen.
Aber Vorsicht: Die Verkäufer verstehen ihr Handwerk! Wir kauften fast 1,5 Kilogramm, ohne es wirklich zu merken. Achte darauf, rechtzeitig aufzuhören, wenn du nicht mehr als geplant kaufen möchtest.
Tipp 3: Genieße das Essen in der Karawanserei Büyük Han
Wenn du die Karawanserei Büyük Han besuchst, probiere unbedingt das Restaurant dort aus. Setz dich an einen der Tische und bestelle, was dir gefällt. Das Essen ist nicht nur köstlich, sondern auch preislich fair. Die wunderbare orientalische Atmosphäre macht den Aufenthalt dort besonders angenehm.
Fazit: Ein Tagesausflug nach Nikosia lohnt sich
Ein Besuch in Nikosia, der geteilten Hauptstadt Zyperns, bleibt ein unvergessliches Erlebnis. Die Mischung aus historischen Sehenswürdigkeiten, lebendiger Atmosphäre und kulturellen Kontrasten macht die Stadt einzigartig.
Hier stehst du außerdem im Zentrum des noch immer ungelösten Konflikts der geteilten Insel. Der Grenzübergang in der Ledra Street symbolisiert diese Teilung auf eindrückliche Weise. Die Hauptstraße endet mitten in der Stadt und führt in eine andere Welt. Beim Schlendern durch beide Stadtteile wird schnell klar, dass dieser Zustand keine Dauerlösung sein sollte. Nikosia erzählt eine Geschichte, die zugleich bewegt und nachdenklich macht.
Häufig gestellte Fragen zu einem Tagesausflug nach Nikosia
Ja, für die Überquerung der Grenze zwischen dem griechischen und türkischen Teil Nikosias musst du deinen Reisepass oder Personalausweis vorzeigen.
Direkt an der Stadtmauer gibt es zahlreiche Parkplätze, die eine gute Ausgangsbasis für deinen Besuch bieten. Achte darauf, rechtzeitig anzureisen, um einen Platz zu finden.
In vielen Geschäften und Restaurants auf der türkischen Seite kannst du problemlos mit Euro oder Karte bezahlen. Offiziell wird jedoch die türkische Lira verwendet. Am einfachsten ist die Zahlung per Kreditkarte.