Statt mit dem Flugzeug ans Mittelmeer zu fliegen, haben wir für den Sommer eine Norditalien-Rundreise mit dem Auto unternommen. Der Roadtrip hatte sich für uns angeboten, da wir Freunde in Süddeutschland und Basel besuchen wollten. Diese Besuche haben wir dann mit der Norditalien-Rundreise kombiniert.
Unsere Norditalien Rundreise Reiseroute
Im Gegensatz zu unseren anderen Rundreisen haben wir bei diesem Roadtrip keine Reiseplanung im Vorhinein unternommen. Wir sind einfach ins Auto gestiegen und haben von unterwegs spontan die Reiseroute und entsprechende Unterkünfte gewählt.
Unsere Rundreise startete von unserem Heimatort Berlin und führte uns zunächst ins baden-württembergische Ludwigsburg, wo wir Freunde trafen. Von hier aus ging es nach einer Nacht nach Basel, wo wir erneut mehrere Tage mit Freunden verbrachten. Unseren Bericht zu Basel-Stadt kannst du hier sehen.
Im Anschluss ging erst die eigentliche Rundreise durch Norditalien los. Mit dem Auto ging es direkt durch den Gotthardtunnel nach Mailand.
Inhalt Norditalien Rundreise
Mailand
Mailand und damit die Lombardei waren unsere erste Station in Norditalien. Unser Plan war es, die Hauptsehenswürdigkeiten zu besichtigen. Dafür haben wir bereits auf dem Weg Online-Tickets für den Mailänder Dom* gekauft und sind direkt zum Dom gefahren.
Leider hatten wir uns nicht ausreichend mit dem Thema Parkplätze beschäftigt und so haben wir das nächste beste Parkhaus am Dom gewählt. Die Parkgebühren waren entsprechend hoch.
Die Besichtigung des Mailänder Doms war zweifelsohne eines der Highlights der Reise. Hier seht ihr unseren Reisebericht dazu.
Unser Hotel* haben wir ebenfalls auf dem Weg gebucht. Wir hatten uns für eine Unterkunft entschieden, die praktisch auf dem Weg zu unserem nächsten Ziel in Ligurien liegt.
Das Hotel liegt in der lombardischen Provinz, eine knappe Autostunde südlich von Mailand, nahe der Autobahn A7. Wir befanden uns hier mitten auf dem Lande in einer wirklich schönen Landschaft wieder. Das Gebäude und das gesamte Flair des Hotels wirken wie aus der Zeit gefallen und besitzt einen coolen Vintage-Faktor.
Im nahegelegenen Ristorante Vigna del Pero hatten wir übrigens ein unvergessliches und spontanes Abendessen. Hier haben wir nirgends andere Touristen gesehen, wodurch wir in den authentischen Genuss der lombardischen Küche kamen.
Ligurien
Am nächsten Morgen fuhren wir los in Richtung Ligurien. Diese Region hatten wir bei der Entscheidung, die Norditalien-Rundreise zu unternehmen, als erstes im Blick.
Imperia
Für unseren Aufenthalt haben wir in der Nacht zuvor ein Hotel im Ortsteil Porto Maurizio* gebucht. Porto Maurizio ist ein wirklich schöner Ort und genau, wie man sich die westliche Riviera vorstellt. Der Ort besitzt eine wunderschöne Altstadt, schöne Strände und gute Gastronomie. Leider gibt es einen großen Haken.
Das traurige Geschäft mit den Stränden
Die Strände rund um den Ort versuchen ein besonders mondänes Flair zu verbreiten und tragen Namen wie Spiaggia d’Oro, Bagni Oneglio, Spiaggia Conca d’Oro. Allerdings handelt es sich hierbei offiziell gar nicht um Strände, sondern um private Freibäder.
Nach unserer langen Autofahrt von Mailand an die Riviera wollten wir nun einfach mal schnell ins Meer springen. Unser Hotel* lag nur wenige Meter entfernt. Und nun machten wir mit einem Geschäft Bekanntschaft, das aus unserer Sicht wirklich eine Schande ist.
Obwohl wir direkt vor dem Strand standen, konnten wir ihn nicht sehen. Der Grund dafür liegt darin, dass die privaten Strandbesitzer den kompletten Strandbereich mit einer Mauer aus billigen Papp- und Plastikbuden umzäunt haben.
Als wir dann den Eingang durch die Buden zum Strand gefunden haben, kam das nächste negative Erlebnis. Der Zugang zum Strand ist kostenpflichtig. Für 4 Personen wurden 50 Euro verlangt. Dafür hätten wir einen Sonnenschirm oder einen Sonnenstuhl bekommen.
Jetzt könnte man behaupten, dass ein kostenpflichtiger Strandzugang nichts Besonderes ist. Allerdings ist die Dimension, die wir hier erlebt haben, sehr unschön. Besonders traurig ist, dass man den Strand vom Ort aus nicht mehr sehen kann, weil dort diese Mauer aus Pappbuden steht. Eine wirkliche Verschandelung der gesamten Stadt.
Kostenlose Strände
Wir haben natürlich nicht aufgegeben und einen kostenlosen Strand gefunden. Dieser war sehr schmal und befand sich zwischen den kostenpflichtigen Stränden. Dementsprechend war dieser sehr schmale Strandabschnitt von beiden Seiten von den Pappmauern eingezäunt. Zusätzlich standen hier auch die Mülltonnen.
Interessant war allerdings, dass dieser Strandabschnitt der einzige Abschnitt war, der auch gut besucht war. Die Kostenpflichtigen, die in der Toplage liegen, waren wie ausgestorben. Und das ist bei diesen Preisen auch leicht nachvollziehbar.
Wir haben uns natürlich gefragt, wie Einheimische diesen Zustand akzeptieren können. Diese Situation der offensichtlichen Gier ist nicht neu. Wir haben einen älteren Artikel gefunden, der diese traurige Problematik behandelt. Spiegel Online: Italiener protestieren gegen teuren Strandzutritt
Villa Grock
Im Bezirk Oneglia befindet sich die Villa Grock. Diese Villa ist ein architektonisches Meisterwerk und wurde von dem berühmten Schweizer Clown Adrien Wettach, bekannt als „Grock“, erbaut.
Die exzentrische Gestaltung ist einzigartig und beherbergt heute ein Museum, das das Leben dieses außergewöhnlichen Künstlers würdigt. Wenn du Imperia besuchst, dann ist der Besuch der Villa Grock ein Must See.
Sanremo
Das nächste Ziel war das etwa 40 Minuten entfernte Sanremo. Der Ort wird häufig in einem Atemzug mit den benachbarten Orten Nizza und Cannes genannt.
Strände
In Sanremo sieht man, wie es besser geht. Natürlich gibt es hier auch die kostenpflichtigen Strände. Allerdings wurde hier keine hässliche Pappmauer hochgezogen, die den Meerblick behindert. Zusätzlich gibt es hier auch einen großen kostenfreien Strand in bester Lage.
Sanremo Altstadt
Die Altstadt von Sanremo ist ein riesiges Labyrinth, das durch enge Gassen und alte Gebäude führt. Sehr häufig führen die Gassen durch Tunnel, die aus Gebäuden bestehen. Unser Spaziergang durch dieses Labyrinth war ein schönes Erlebnis.
Sehenswürdigkeiten
Das Casino von Sanremo ist wahrscheinlich die berühmteste Sehenswürdigkeit. Wir fanden daneben die Russische Orthodoxe Kirche spannend und natürlich die oben verwinkelten Gassen der sogenannten La Pigna.
Sirmione am Gardasee
Von Sanremo aus ging es zum etwa 5 Stunden entfernten Gardasee. Die Autofahrt dorthin bietet wenige interessante Aussichten. Da wir im August zur Hochsaison unterwegs waren, haben wir uns für einen Parkplatz etwas außerhalb von Sirmione entschieden.
Wir haben einen öffentlichen Parkplatz hier gefunden. Der Weg von hier aus bis zur Scaligerburg dauert zu Fuß etwa 20 Minuten. Du läufst hier auf der schmalen Zufahrtsstraße zur Halbinsel.
Im Gegensatz zu unseren Aufenthalten in Ligurien merkt man sofort, dass man am Gardasee an einem der wichtigsten Touristenhotspots ist. Entsprechend voll war es auf den Straßen und in den Gassen. Hier begegnest du vermutlich ausschließlich Touristen aus den verschiedensten Ländern.
Scaligerburg besichtigen
Das Wahrzeichen von Sirmione ist zweifelsohne die Scaligerburg. Wir haben daher auch direkt nach unserer Ankunft die Burg besichtigt. Für uns war das Beste an der Burg die spektakulären Aussichten über den Gardasee in alle Richtungen. Und obwohl die Burg die Top-Sehenswürdigkeit im Ort ist, waren bei unserem Besuch nur wenige andere Besucher in der Burg. Der Ticketpreis liegt übrigens bei 8 Euro.
Baden in Sirmione
Nur 200 Meter entfernt von der Scaligerburg befindet sich der öffentliche und kostenlose Kiesstrand Spiaggia del Prete. Der Strand hat 2 große Vorteile. Einerseits sind öffentliche Toiletten vorhanden und andererseits ist der Strand sehr zentral im Ort gelegen. Da es sehr heiß bei unserem Aufenthalt am Gardasee war, sind wir hier auch baden gegangen. Das Wasser war übrigens ziemlich sauber zu unserer Freude.
Verona
Unser nächstes Ziel war die nur 40 Kilometer östlich gelegene Stadt Verona. Die Entscheidung für Verona fiel erst, als wir bereits auf dem Weg waren. Bei unserer Norditalien-Rundreise haben wir gesehen, dass Verona nah an unserer Reiseroute lag und die Stadt einiges zu bieten hat.
Parkplatz Verona Altstadt
Wir haben unser Auto im Parkhaus Parcheggio Interrato Cittadella geparkt. Von hier aus sind es nur 5 Minuten oder 400 Meter bis zum großen Amphitheater. Diese wenigen Meter führen jedoch bereits an weiteren Sehenswürdigkeiten vorbei.
Denn auf dem Weg zur Arena* durchschreitest du das Stadttor Portoni della Bra. Das Tor ist einer der bekanntesten und symbolträchtigsten Eintrittspunkte in die Altstadt von Verona und sehr beeindruckend.
Besichtigung der Top-Sehenswürdigkeiten
Verona ist berühmt für ihre romantische Atmosphäre. Die malerische Altstadt gehört sogar zum UNESCO-Weltkulturerbe und bietet verwinkelte Gassen, hübsche Plätze und eine sehr gut erhaltene mittelalterliche Architektur.
Arena von Verona – das große römische Amphitheater
Verona besitzt wie Rom ein Colloseum bzw. ein römisches Amphitheater. Die Arena di Verona ist eines der am besten erhaltenen Amphitheater aus der Antike und das Wahrzeichen der Stadt. Die Arena ist so gut erhalten, dass immer noch Opernaufführungen hier stattfinden.
Unser erstes Ziel war daher die Besichtigung des imposanten Amphitheaters. Den Besuch der Arena können wir dir sehr empfehlen. Tickets hatten wir zuvor online gebucht*.
Casa di Giulietta – Romeo und Julia
Nach der Besichtigung des Amphitheaters haben wir das Haus von Romeo und Julia besichtigt. Das Haus liegt nur 750 Meter entfernt und der Weg geht quer durch die Altstadt.
Am Haus angekommen mussten wir zunächst durch einen kleinen Hofeingang hindurch. Allerdings steht man hier bereits in einer Warteschlange, denn das Haus und insbesondere der Hinterhof sind sehr gut besucht.
Denn eigentlich geht es bei dieser Sehenswürdigkeit um den Balkon im Hinterhof. Hier steht eine Menschenmasse und fotografiert die Szenerie. Auf dem Balkon soll Julia ihre Leidenschaft mit den Worten „Romeo, oh Romeo, warum bist du Romeo?“ ausgedrückt haben. Im Hof steht übrigens auch die Julia Statue.
Altstadt von Verona
Im Anschluss sind wir durch die Altstadt geschlendert und haben einfach die schöne Atmosphäre von Verona genossen. Besonders beeindruckend bei unserem Rundgang durch Verona war die zentrale Piazza delle Erbe. Hier stehst du mitten auf dem historischen Marktplatz von Verona.
Bei unserer gesamten Norditalien Rundreise hat uns Verona tatsächlich am besten gefallen. Das historische Zentrum ist wunderschön und die Stimmung in der Stadt ist sehr positiv. Allerdings ist Verona auch ein Touristenmagnet, der Besucher aus der ganzen Welt anzieht.
Aufgrund der zahlreichen spannenden Sehenswürdigkeiten in Verona lohnt sich hier auch die Verona City Card*. Mit der Karte erhältst du Zutritt zum Amphitheater ohne Anstehen, zum Lamberti-Turm, zu Julias Balkon in der Casa di Giulietta und zu zahlreichen Museen in der Stadt. Hier kannst du die Verona Card online buchen.*
Unsere Rückfahrt Norditalien Rundreise
Von Verona aus standen wir vor der Entscheidung, entweder weiter nach Osten in Richtung Venedig zu fahren oder die Rückreise anzutreten. Wir entschieden uns für die Rückfahrt gen Norden. Getreu dem Motto „Der Weg ist das Ziel“, haben wir auch versucht, eine möglichst spannende Route für die Rückfahrt zu wählen. Statt erneut über den Gotthardtunnel zu fahren, sind wir diesmal über den Brennerpass gefahren.
Unser Ziel waren die Kitzbüheler Alpen mitten in Tirol. Wir haben uns hier ein ruhiges Hotel hoch auf dem Berg ausgesucht, in dem wir noch 2 Tage entspannen können, bevor es ganz zurückgeht.
Das Hotel Apparthotel Talhof* liegt spektakulär auf dem Plateau Roggenboden im Hochtal Wildschönau. Der Skilift liegt praktisch in unmittelbarer Nachbarschaft und im Winter ist hier mit Sicherheit viel los.
Da wir im Hochsommer hier waren, war es jedoch sehr entspannt hier auf dem Berg und die Wellnesslandschaft mitsamt Indoor Pool hat zu unserer Entspannung gut beigetragen.
Hinweise Maut Italien
Im Gegensatz zu Österreich oder der Schweiz, wo die Autobahnmaut durch eine Vignette für eine bestimmte Zeitspanne erhoben wird, erfolgt die Maut in Italien auf Basis der gefahrenen Strecke. Das bedeutet, dass es immer wieder Strecken gibt, bei denen eine Maut erhoben wird. In Summe erschienen uns die Mautkosten in Italien deutlich höher als in Österreich oder der Schweiz.
Fazit Norditalien Rundreise
Unsere Norditalien Rundreise war anders als sonst spontan und flexibel. Dadurch durften wir so einige spannende und unvorhergesehene Erlebnisse mitnehmen. Allerdings gab es dabei auch Momente, in denen wir ohne Planung auch mal unter Druck gerieten. Ein Beispiel hierfür ist das überteuerte Parkhaus in Mailand.
Insgesamt hat uns Ligurien sehr gut gefallen, auch wenn die Preise für den Strandzugang sehr unschön sind. Dennoch sind die Landschaften und die Architektur wunderschön und die Einheimischen sehr sympathisch. Und als große Fans der italienischen Küche haben wir dort auch sehr gute Restaurants mit ausgezeichneter Küche gefunden.
Der Gardasee und Verona sind deutlich touristischer und das nicht ohne Grund. Die beiden Gegenden gehören vermutlich zu den schönsten Regionen in Europa. Falls du jetzt auch eine Rundreise durch Norditalien machen möchtest, wünschen wir dir eine schöne Reise und hoffen, dass du die eine oder andere Inspiration hier gefunden hast. Noch mehr Videos zu unserer Norditalien Rundreise findest du hier.
Norditalien Rundreise Reiseführer:
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