Autofahren in Dubai und den Emiraten klingt für viele nach Chaos, Stress und strengen Strafen. Wir wollten es genau wissen und haben es ausprobiert. In diesem Artikel erfährst du, worauf du dich beim Fahren wirklich einstellen musst. Wir erzählen, was passiert ist, als wir bei Rot über eine Ampel gefahren sind. Außerdem erklären wir, wie das Mautsystem funktioniert, worauf du beim Parken achten solltest und warum ein Mietwagen trotz aller Warnungen die beste Entscheidung sein kann.
Inhalt



Ist Autofahren in Dubai überhaupt empfehlenswert?
Ja, aber nur wenn du weißt, worauf du dich einlässt. Autofahren in Dubai ist keineswegs unmöglich, kann aber stressig sein. Wer flexibel bleiben und mehr als nur ein Stadtviertel sehen möchte, profitiert klar von einem Mietwagen*. Besonders wenn du auch andere Emirate wie Abu Dhabi, Ras Al Khaimah oder Al Ain besuchen willst, ist das Auto oft die einzige sinnvolle Option.
Wir haben uns bewusst gegen Taxis, Uber oder Careem entschieden, obwohl uns viele Bekannte genau das geraten hatten. Immer wieder hieß es, das Fahren sei zu gefährlich und das Strafsystem zu hart. Doch wir wollten selbst erleben, wie es wirklich ist. Immerhin haben wir bereits das Chaos in Neapel überstanden und auch Linksverkehr auf Zypern und in Schottland gemeistert.
Ein Mietwagen gehört für uns zu jeder Rundreise dazu. Er gibt uns die Freiheit, spontan zu stoppen, Routen zu ändern oder Orte zu entdecken, die abseits der typischen Touristenpfade liegen. Auch in Dubai haben wir diese Flexibilität sehr geschätzt, trotz mancher Herausforderungen im Straßenverkehr.



Wie stressig ist Autofahren in den Emiraten wirklich?
Viele sagen, Autofahren in den Emiraten sei anstrengend oder sogar gefährlich.
Unsere Erfahrung zeigt: Es ist fordernd, aber machbar. Die Straßen sind gut ausgebaut, die Beschilderung klar, und Navigationsapps funktionieren zuverlässig.
In Dubai selbst können Hauptstraßen acht Spuren haben. Das macht die Orientierung manchmal schwierig. Überholt wird von links und rechts. Deshalb solltest du ständig alle Rückspiegel im Blick behalten. Der Fahrstil ist rau. Auf der linken Spur wird gedrängelt, Lichthupe und Hupe sind alltäglich, und wer zu langsam fährt, dem wird dicht aufgefahren.
In der Stadt wird der Spurwechsel schnell zum Wettkampf. Rücksichtnahme oder das Reißverschlussprinzip kennt hier kaum jemand. Deshalb solltest du Ausfahrten frühzeitig ansteuern, am besten schon einen Kilometer vorher. Sonst lässt dich kaum jemand rein. Viele Fahrzeuge haben stark getönte Scheiben, was die Sicht auf Fahrer und Verhalten zusätzlich erschwert.
Trotzdem gilt: Wer konzentriert fährt, vorausschauend plant und sich nicht aus der Ruhe bringen lässt, kommt gut durch den Verkehr. Wir haben zwar öfter geschwitzt, aber nie das Gefühl gehabt, ernsthaft gefährdet zu sein.
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Autofahren in Dubai – Verkehrsregeln und Kontrolle im Überblick
Die Verkehrsregeln in Dubai sind klar definiert und werden streng überwacht. Die erlaubte Höchstgeschwindigkeit liegt je nach Straße zwischen 60 und 120 Kilometern pro Stunde. Auf einigen Autobahnen außerhalb der Städte darfst du sogar bis zu 160 Kilometer pro Stunde fahren.
Blitzer und Kameras sind überall. Sie stehen am Straßenrand, an Ampeln und oft auch auf Brücken. Wer gegen die Regeln verstößt, wird automatisch erfasst. Besonders streng ist die Kontrolle an Kreuzungen.
Achtung: Ein wichtiger Hinweis, den wir erst im Nachhinein wirklich verstanden haben. In den Emiraten springt die Ampel von Grün auf Orange und dann fast sofort auf Rot. Es gibt kaum eine Übergangsphase wie in Deutschland. Halte deshalb unbedingt an, sobald die Ampel auf Orange schaltet. Ansonsten ist die Wahrscheinlichkeit sehr hoch, dass du bei Rot fährst. Ein Rotlichtverstoß gilt in den Vereinigten Arabischen Emiraten als schweres Vergehen.
Geblitzt in Dubai – was du zu Strafen wissen musst
Das Thema Strafen hat uns im Vorfeld nervös gemacht. Viele Bekannte hatten berichtet, dass schon kleine Fehler teuer werden. Und tatsächlich wurden wir bereits am dritten Tag an einer Ampel geblitzt, weil wir bei Rot noch über die Kreuzung gefahren sind. Das bedeutete zwölf Punkte und über eintausend Dirham Strafe, umgerechnet etwa 265 Euro.
Die Abwicklung lief vollautomatisch. Die Strafe wurde sofort an den Mietwagenanbieter gemeldet. Wenige Stunden später erhielten wir eine E Mail mit der Mitteilung. Der Betrag wurde direkt über das Kreditkarten Deposit abgezogen. Als wir in Berlin bei Rot geblitzt wurden, hat es mehrere Monate gedauert. In Dubai dauert es nur wenige Stunden.

Ab diesem Moment waren wir deutlich vorsichtiger. Ein erneuter Verstoß hätte ernstere Folgen gehabt. Wer innerhalb kurzer Zeit ein zweites Mal bei Rot geblitzt wird, muss mit Fahrverbot und noch höheren Geldstrafen rechnen. In besonders schweren Fällen kann sogar das Fahrzeug beschlagnahmt werden. Die Rückgabe ist dann nur gegen sehr hohe Gebühren möglich.
Was wir nicht wussten: Zehn Tage später kam eine zweite Strafe für denselben Verstoß. Es handelte sich um eine sogenannte Beschlagnahme-Gebühr in Höhe von über 3.300 Dirham, also rund 790 Euro. Offenbar ersetzt diese Gebühr die eigentlich vorgesehene Beschlagnahmung des Fahrzeugs. Insgesamt beläuft sich die Strafe für dieses eine Vergehen nun auf über 1.055 Euro.

Eine vollständige Übersicht der Verkehrsverstöße und Bußgelder in Dubai findest du hier im aktuellen Bußgeldkatalog: Dubai Police – Verkehrsverstöße und Strafen



Warum du in Dubai nicht einfach zu Fuß gehen kannst
Dubai ist keine Stadt, in der du dich bequem zu Fuß fortbewegen kannst. Die Entfernungen sind riesig. Viele Stadtteile sind fast vollständig auf Autos ausgelegt. Fußgänger wurden bei der Planung kaum mitgedacht.
Google Maps zeigt zum Beispiel an, dass du über fünf Stunden brauchst, wenn du von Downtown zum JBR Beach laufen willst. Ehrlich gesagt ist das vermutlich gar nicht möglich. Dazwischen liegen riesige Straßen ohne sichere Übergänge. Die Stadt erinnert in vielem an ein Vorbild aus den Vereinigten Staaten. Auch in Florida haben wir erlebt, dass selbst kurze Wege oft nur mit dem Auto machbar sind, weil es keine Gehwege gibt.
Unser erstes Hotel* lag eigentlich direkt gegenüber der Dubai Mall. Trotzdem brauchten wir fast dreißig Minuten zu Fuß. Der Weg führte über breite Kreuzungen, lange Ampelphasen und Straßen mit acht Fahrspuren.
Bürgersteige sind nicht überall vorhanden. Oft hören sie einfach auf oder führen ins Leere. In manchen Vierteln gibt es keine Infrastruktur für Fußgänger. Wer sich in Dubai zu Fuß bewegen will, braucht Geduld, gute Planung und starke Nerven. Oder eben ein Auto.
Zeitplanung beim Autofahren in Dubai – warum du dem Navi nicht trauen solltest
Obwohl Google Maps in Dubai grundsätzlich funktioniert, solltest du dich nicht blind auf die angezeigte Fahrzeit verlassen. Unsere Erfahrung zeigt, dass eine angegebene Fahrtzeit von zehn Minuten leicht zu dreißig Minuten werden kann. Der Grund liegt in langen Wartezeiten an Ampeln, Staus und teilweise verwirrenden Straßenführungen.
In Dubai ist es fast normal, bei jeder Fahrt mindestens einmal im Stau zu stehen. Ampelphasen sind lang, und Fußgängerübergänge können mehrere Minuten blockieren. Auch spontane Straßensperrungen oder Baustellen sind nicht ungewöhnlich.
Unser Tipp lautet daher: Plane für jede Strecke mehr Zeit ein, als das Navi vorschlägt. So bleibst du entspannt, auch wenn es mal wieder länger dauert.
Kosten für Mietwagen in Dubai – unsere Erfahrung mit Preisen und Leistungen
Eine der größten Überraschungen auf unserer Reise waren die niedrigen Kosten rund ums Auto. Unser Mietwagen* kostete nur 23 Euro pro Tag. Dafür bekamen wir ein Fahrzeug der Kompaktklasse mit fünf Sitzen, Automatik und Vollkasko.
Auch Benzin war deutlich günstiger als in Europa. Für einen vollen Tank zahlten wir selten mehr als zwanzig Euro. Das macht Dubai zu einem Reiseziel, bei dem sich ein Mietwagen auch finanziell wirklich lohnt.



Parken, Tanken und Maut in Dubai und den Emiraten
In den Vereinigten Arabischen Emiraten ist Autofahren nicht nur möglich, sondern auch überraschend bequem, wenn man weiß, wie das Parken, Tanken und das Mautsystem funktionieren. Hier findest du unsere Erfahrungen und praktische Tipps für alle drei Bereiche.
Parken in Dubai – wie es funktioniert und was du beachten musst
In Dubai gibt es zwei Arten von Parkmöglichkeiten, moderne Parkhäuser und öffentliche Straßenparkplätze. Parkhäuser erkennen dein Kennzeichen automatisch bei der Einfahrt. Du brauchst kein Ticket mehr zu ziehen. Die Schranke öffnet sich bei der Ausfahrt, sobald du bezahlt hast, entweder an der Schranke selbst oder über ein Terminal.
Bei öffentlichen Parkplätzen gibst du im Parkscheinautomat dein Kennzeichen ein. Wichtig ist, dass du das Emirat korrekt auswählst, also zum Beispiel Dubai oder Sharjah. Danach zahlst du digital und erhältst eine Bestätigung.
Tanken in den Emiraten ist unkompliziert
Die meisten Tankstellen bieten Service an. Das heißt, du bleibst im Auto sitzen und gibst dem Tankwart nur kurz Bescheid, wie viel du tanken möchtest. Bezahlt wird in der Regel per Karte oder bar direkt beim Tankwart.
In ländlicheren Gegenden kann es sein, dass du etwas länger nach einer Tankstelle suchen musst, aber im Großraum Dubai und Abu Dhabi ist das Netz sehr dicht.
Unser Tipp: Tanke vor längeren Strecken oder bevor du die Stadt verlässt, um Überraschungen zu vermeiden.
Wie das Mautsystem funktioniert
Auf vielen Schnellstraßen rund um Dubai wird automatisch Maut fällig. Es funktioniert über Kameras, die dein Kennzeichen erfassen. Als Tourist brauchst du dich um nichts zu kümmern. Die Gebühren werden automatisch vom Mietwagenanbieter über dein hinterlegtes Zahlungsmittel abgerechnet.
Der Betrag ist pro Durchfahrt fällig und beträgt meist umgerechnet etwa ein Euro. Wir haben während unserer Rundreise nur geringe Summen für Maut bezahlt.



Mietwagen in Dubai – unsere Erfahrungen mit Buchung und Abholung
Ein Mietwagen war für unsere Rundreise durch die Emirate unverzichtbar. Wir wollten flexibel sein und auch Orte außerhalb der Städte besuchen. So konnten wir jederzeit anhalten, um zum Beispiel beeindruckende Wüstenlandschaften zu besuchen oder die Geisterstadt Al Madam zu besichtigen.
Ein besonderes Erlebnis hatten wir übrigens auf der Strecke von Al Ain nach Ras Al Khaimah.
Direkt neben der Autobahn und teilweise sogar auf der linken Spur liefen mehrere Kamele frei umher.
Das war ein Moment, den wir nicht so schnell vergessen werden. Wir konnten sogar Fotos und Videos davon machen.



Die Buchung lief online über einen internationalen Anbieter*. Die Auswahl an Fahrzeugen war groß, und wir fanden schnell ein passendes Modell. Bei der Abholung am Flughafen in Dubai ging alles reibungslos. Wir mussten unseren Führerschein, den Reisepass und eine Kreditkarte vorlegen.
Ein wichtiger Hinweis: Unsere Visa Debitkarte wurde weder beim Mietwagenverleiher noch in den Hotels akzeptiert. Du brauchst eine echte Kreditkarte mit Verfügungsrahmen. Kostenlose Reisekreditkarten, mit denen du im Ausland gebührenfrei bezahlen kannst, findest du hier.
Die Kaution wurde auf der Kreditkarte nur blockiert, nicht direkt abgebucht. Eine Vollkaskoversicherung war im Preis enthalten. Wir haben uns bewusst für ein Automatikfahrzeug entschieden. Gerade im Stadtverkehr war das deutlich entspannter.




Unser Fazit zum Autofahren in Dubai und den Emiraten
Das Autofahren in Dubai und den Emiraten war intensiver als erwartet. Es war nicht gefährlich, aber definitiv fordernd. Der Verkehr ist schnell, die Fahrweise aggressiv und die Regeln werden streng kontrolliert. Gleichzeitig haben wir uns über die gute Infrastruktur, die günstigen Preise und die klare Beschilderung gefreut.
Ein Mietwagen hat uns viel Freiheit gegeben. Ohne Auto wären viele Orte auf unserer Route kaum erreichbar gewesen. Besonders für eine Rundreise oder bei mehreren Stationen ist ein eigenes Fahrzeug sehr zu empfehlen.
Trotzdem ist Autofahren in den Emiraten nicht für jeden die beste Lösung. Wer nur in Dubai bleibt oder sich im Stadtzentrum aufhält, kommt mit Uber oder Careem bequemer und stressfreier ans Ziel.
Wenn du dich für einen Mietwagen* entscheidest, solltest du dich gut vorbereiten. Lies die Verkehrsregeln, plane genug Zeit für deine Fahrten ein und rechne damit, dass nicht jeder dich einfach reinlässt. Dann steht einem sicheren und flexiblen Fahrerlebnis nichts im Weg.

Ich bin Joshua, und mein Schwerpunkt sind Rundreisen und Roadtrips. Ich gebe dir detaillierte Reiseinformationen, Planungshilfen und praktische Tipps rund ums Autofahren im Urlaub. Gemeinsam machen wir deine nächste Rundreise perfekt organisiert und unvergesslich.